Beispiele besonderer elektrischer Gefährdungen
Bei Photovoltaik-Anlagen, überfluteten elektrischen Anlagen und herabfallenden Hochspannungsleitungen ist besondere Vorsicht geboten.
Photovoltaik-Anlagen
Photovoltaik-Anlagen bestehen aus mehreren Komponenten (siehe Artikel Photovoltaik-Anlagen). Die einzelnen Module sind zu einem Solargenerator zusammengefasst. Die Besonderheit besteht darin, dass die Stromerzeugung in der Regel nicht abgeschaltet werden kann, solange Licht auf die Module fällt. Die DC-Leitung steht bis zur ersten möglichen Trennstelle immer unter Spannung. Getrennt werden kann die Photovoltaik-Anlage somit lediglich vom Versorgungsnetz. Bei Bränden entstehen durch Atemgifte und herabfallende Teile zusätzliche Gefahren. Das Schmelzen der Aderisolierungen kann einen Lichtbogen erzeugen.
Grundsatz:
- Die Anlage ist immer unter Spannung!
- Bei der Brandbekämpfung sind Abstände gemäß DIN VDE 0132 einzuhalten.

Überflutete elektrische Anlagen
Kabelverteilerschrank

Umhüllung nicht berühren!
Schutzabstand mindestens 1 m!
Zählerschrank Hausverteiler im Erdgeschoss

Erdgeschoss nicht überflutet:
Keine Gefahr.
Schalter, Sicherungen können betätigt, Stecker gezogen werden.
Keller überflutet:
Erst nach Freischaltung betreten.
Zählerschrank Hausverteiler im Keller

Kellergeschoss überflutet:
Schalter, Sicherungen dürfen nicht betätigt, Stecker nicht gezogen werden.
Keller erst nach Freischaltung betreten!
Keine Freischaltung durch die
Einsatzkräfte!
Freischaltung nur durch den
Netzbetreiber!
Schrittspannung/Spannungstrichter

Beispiele besonderer elektrischer Gefährdungen
Literaturquellen:
DGUV-I 203-052 „Elektrische Gefahren an der Einsatzstelle“
DIN VDE 0132 „Brandbekämpfung und Hilfeleistung im Bereich elektrischer Anlagen“
DGUV-I 205-018 „Einsatz an Photovoltaikanlagen – Informationen für Einsatzkräfte von Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen“
DGUV-I 205-019 „Einsatz an Photovoltaikanlagen“
Bildnachweis:
Header- und Vorschaubild: Supakorn – stock.adobe.com